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Die Wohnkosten steigen ungebremst: Das beschäftigt nicht nur die Politik - auch die Branche redet über die Ursachen und mögliche Lösungen.
Die Expertenbefragung ‚Zukunft Bauen 2019‘ hat einige Ansätze zur Diskussion gestellt.

5. Dezember 2019: Markteinbruch wegen Mietenbremse - Rückstau im Wohnbau immer größer Gerhard Rodler/immoflash
4. Dezember 2019: Kampf der Städte gegen Online-Vermietung Wiener Zeitung
22. Oktober 2019: Berliner Senat beschließt Mietendeckel (siehe z.B. Die Zeit)

In der 'Zukunft Bauen' wurden dazu folgende Aussagen zur Diskussion gestellt:
'Heute gibt es ein breites Wohnungsangebot, das für breite Bevölkerungsschichten aber zunehmend unleistbar wird.'
- Note 1,96 / 76 Prozent Zustimmung

„Leerstand und touristische Nutzung entziehen dem Wohnungsmarkt einen substanziellen Teil des Angebots.“
- Note 2,03 / 73 Prozent Zustimmung

'Das Recht auf Spekulation darf nicht mehr zählen, als das Recht auf Wohnen. ‘Immanentes öffentliches Interesse‘ kann das verfassungsrechtliche Grundrecht auf Eigentum aushebeln.'
- Note 2,35 / 59 Prozent Zustimmung

'Mit dem Mietpreiswahn muss endlich Schluss sein, Mieter und Wohnungssuchende müssen deutlich entlastet werden.'
- Note 2,51 / 55 Prozent Zustimmung

Handlungsbedarf besteht, weil offenbar der Markt nicht alle Bedürfnisse bedienen kann. Die Bandbreite der vorgeschlagenen Maßnahmen reicht von ‚Mehr Neubau‘ über ‚Billiger Bauen‘ bis zu ‚Enteignung der Hauseigentümer‘, je nach Position und Interessenslage der Urheber.

Eine Auswahl von 19 häufig gehörten und gelesenen Statements (siehe nachfolgende Liste) wurde den heimischen Expert*innen entlang der Wertschöpfungskette Bau bei der heurigen ‚Zukunft Bauen‘ vorgelegt. Fast alle finden überwiegend Zustimmung. Nur bei den letztgereihten vier Fragen stimmen weniger als 50 Prozent zu, bei den letzten drei stimmen zudem über 25 Prozent nicht zu. Knapp unter 25 Prozent liegt die Ablehnung für ‚Einfache Wohnbauschiene‘ und ‚Mehr Neubau‘.

Effizienz und Produktivität durch umfassende frühzeitige horizontale & vertikale Planung

Am größten ist die Zustimmung bei jenen Aussagen, die auf die Baubranche selbst zielen: ‚Baubegleitende Planung’ ist nicht effizient' und 'Baukosten machen nur einen Bruchteil der Wohnkosten aus' bekommen jeweils Note 1,55 und knapp 90 Prozent Zustimmung, 'Bessere Produktivität erfordert gute Zusammenarbeit' Note 1,66 und 85 Prozent Zustimmung. Diese Top drei münden in eine zentrale Vorgabe für die Bauwirtschaft: Umfassende, frühzeitige, horizontale und vertikale Planung. Das hat bereits die ‚Zukunft Bauen 2016‘ erhoben: Fehlende Planung ist der größte Kostentreiber.

‚Mehr Bauen‘ bekommt zwar 55 Prozent Zustimmung, der Überhang des Zuspruchs liegt jedoch nur bei 30 Prozent. Ähnlich sehen die Befragten auch das Argument vom ‚Mietpreiswahn‘ (36 Prozent Überhang).

Die zwei Aussagen zum Wohnungsmarkt bekommen Noten um 3, beide polarisieren gleichermaßen: 

Der Wohnungsmarkt funktioniert nicht, … (Antworten in Prozent)  Plus Neutral Minus Saldo
… weil er zu sehr reglementiert ist 2,95       32,0       38,8       29,2      +2,8 
… daher muss er besser reglementiert werden 3,16  26,1  42,0  31,8  -5,7 

Zustimmung und Ablehnung sind jeweils gleich groß, die Unterschiede sind nicht signifikant. Die notwendige zukünftige Neuorganisation wird demnach viel Fingerspitzengefühl erfordern.

Die 19 Statements im Wortlaut:
  • „Wohnraum ist knapp und der Bedarf steigt, daher muss mehr gebaut werden.“
  • „Leerstand und touristische Nutzung entziehen dem Wohnungsmarkt einen substanziellen Teil des Angebots.“
  • „Heute gibt es ein breites Wohnungsangebot, das für breite Bevölkerungsschichten aber zunehmend unleistbar wird.“
  • „Mit dem Mietpreiswahn muss endlich Schluss sein, Mieter und Wohnungssuchende müssen deutlich entlastet werden.“
  • „Das Recht auf Spekulation darf nicht mehr zählen, als das Recht auf Wohnen. ‘Immanentes öffentliches Interesse‘ kann das verfassungsrechtliche Grundrecht auf Eigentum aushebeln.“
  • „Die Wohnbauförderung muss langfristig gesichert und zweckgebunden werden.“ 
  • „In Zukunft soll es auch eine ‚alternative WGG-Miete‘ für Wohnhäuser von Gemeinnützigen geben, die ohne Wohnbauförderung errichtet wurden.“
  • „Die Novelle zum Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) soll ohne Änderung möglichst rasch beschlossen werden.“*
  • „Wir müssen die rechtlichen Grundlagen für eine raschere Baulandmobilisierung schaffen.“
  • „Wir brauchen zusätzliches Kapital für den sozialen Wohnbau.“ 
  • „Wenn wir so mit den hochqualitativen Qualitäten und Ansprüchen weitermachen, wird es bald keinen leistbaren Wohnraum mehr geben. Wir brauchen eine einfache Wohnbauschiene.“ 
  • „Investitionen für bessere energetische Qualität lohnen sich, wenn dadurch die laufenden Kosten gesenkt werden.“
  • „Solange wir baubegleitend planen, wird es nicht günstiger. Wir müssen effizienter werden, von der Planung bis zur Ausführung.“
  • „Nur mit guter Zusammenarbeit aller Gewerke kann das Potential für Produktivitätssteigerungen genützt werden. Reibungsverluste hingegen führen zu Kostensteigerungen.“
  • „In der Standardisierung und Vorfertigung liegt das Potential, die Kosten zu senken.“ 
  • „Das modulare Bauen ist die Lösung für das leistbare Wohnen.“
  • „Kostenwahrheit bei den Wohnkosten erfordert die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus.“
  • „Der Wohnungsmarkt funktioniert nicht, weil er zu sehr reglementiert ist.“
  • „Der Wohnungsmarkt funktioniert nicht, daher muss er besser reglementiert werden.“

* Diese Frage wurde während der Befragung von der Realität überholt. Das neue WGG ist beschlossen und beinhaltet auch Regelungen zu einigen anderen Items dieses Fragenkatalogs:
Parlamentskorrespondenz Nr. 782 vom 03.07.2019 https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2019/PK0782/index.shtml
Themenfelder: Wirtschaft/Soziales
Format: Plenarsitzungen des Nationalrat
Stichworte: Nationalrat/Wohnbau/Bauten

Nationalrat beschließt Änderungen bei Wohnungsgemeinnützigkeit 

ÖVP, FPÖ und NEOS wollen Eigentumsbildung fördern, SPÖ und JETZT warnen vor Spekulation mit gemeinnützigem Wohnbau

… Die Spekulationsfrist, innerhalb derer Gewinne beim Weiterverkauf einer geförderten Wohnung zurückzuzahlen sind, wird mit 15 Jahren festgelegt. Ausdrücklich vorgesehen ist auch ein Verbot einer touristischen Nutzung. …

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